Ich bin die Auferstehung und das Leben. (Joh 11,25)

Biblischer Kontext

Das Ich-bin-Wort ist dem Gespräch mit Marta entnommen, das der Totenerweckung des Lazarus vorangestellt ist. Es ist sozusagen eine Interpretation für das, was folgt. Marta sagt zu Jesus: „Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Auf dieses Bedauern folgt aber sofort eine Vertrauenszusage: „Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.“ Jesus verweist auf die Auferstehung ihres Bruders, die Marta entsprechend des jüdischen Glaubens am Jüngsten Tag auch erwartet. Darauf folgt der ungeheure Satz Jesu: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Nicht die allgemeine Auferstehung am Ende der Zeit ist von Bedeutung, sondern der Glaube an Jesus. Und so heißt es folgerichtig weiter im Evangelium: „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ Was für eine Aussage!

Die Frage an Marta: „Glaubst du das?“ stellt sich jedem, der die Frohe Botschaft von Jesus Christus, dem Auferstandenen, hört.

Aussage Mutter Paulines

Selig sterben ist des Menschen Ziel. Wie viel hast du im Leben Gott geliebt? So wird’s im Tode heißen. Den Erfolg der Werke übergib dem Herrn, darüber zieht dich niemand zur Rechenschaft. Liebe Gott und diene ihm treu! Schreite mutig voran auf des Lebens Bahn! Es vergeht alles: alle Leiden, alle Freuden. Wer weiß, wie nahe, wie fern der Tod dir ist! Die Liebe aber bleibt. (Exerzitien 1845)

Im Tode sind wir mit unserem Jesus allein. O wohl uns, wenn wir dann vertrauensvoll zu ihm aufschauen können. Wenn er unser Schatz und unser Reichtum im Leben war, wird er es auch durch die ganze Ewigkeit sein. (1873)

Impuls

„Wachse, Jesus, wachse in mir. In meinem Geist, in meinem Herzen, in meiner Vorstellung, in meinen Sinnen. Wachse in mir in deiner Milde, in deiner Reinheit, in deiner Demut, deinem Eifer, deiner Liebe. Wachse in mir mit deiner Gnade, deinem Licht und deinem Frieden. Wachse in mir zur Verherrlichung deines Vaters, zur größeren Ehre Gottes.“Pierre Olivaint SJ

(Gotteslob Nr. 6.5)

Sr. Renate Rautenbach